Montag, 2. April 2012

Gasolina, Baby

Gasonlina, Baby (2012)


Meine Wut steht bei 1,73 pro Liter und steigt zähnebleckend,

doch die besten Piloten bleiben am Boden, den Kopf auf die Brust gebunden.

Mit unausweichbarem Blick zwischen die Beine, aber das Ohr nah am Herzen.

Das System funktioniert und wirft ein grinsendes

Auge auf verborgene Städte,

wo die Hände am Hebel zittern

wie an einer leeren Flasche,

gerade gut genug, um sie uns selbst über den Kopf zu ziehen.


Doch keine Angst, Jungs, ich bin noch ganz zahm.

Weil ich zu essen habe

und trinke und rauche und liebe

und mir die Wunden lecken kann

wenn mir danach ist.


Aber ich trage ein Messer bei mir,

gefeilt mit Wörtern und Sätzen,

ins eigene Blut getaucht

und wohl niemandem gefährlicher als mir selbst.


Lasst mich nur nicht nüchtern werden!

Guter Rat von einem Freund,

der frei ist von leicht zu widerlegenden Ideologien

und den gähnenerweckenden Momenten,

die dem Klick auf die Online-Petition folgen.


Den Punk habt ihr schon erledigt,

wie auf Paco im Tabaco.

Den Hippie sowieso,

der hat sich eh nie gewehrt.

Der Blutsäufer aber ist gefährlicher…

Denn er trinkt und wartet.

Kein Schläfer, sondern hellwach.

Und eines Tages ist vielleicht er es,

der den Strick knüpft

oder den roten Knopf drückt,

wenn er sich nicht schon vorher selbst erledigt hat.

Und zumindest darauf könnt ihr noch hoffen.


Was ich also eigentlich sagen will:

Schaut zu, dass hier noch genug Gasolina über die Theke wandert.

Dann müssen wir uns alle keine Sorgen machen, oder?

Nur ein guter Rat von einem Freund.

Ihr Schwanzlutscher.